
Der mysteriöse Antilopenmasken-Pianist
Der Hamburger Pianist Lambert, der 2014 mit dem selbstbetitelten Album sein Debüt feierte, ist ein Unikat in der Musikwelt. Auf Konzerten versteckt er sich hinter einer handgefertigten Ledermaske aus Sardinien, um Distanz zu bewahren und mit seiner Musik bricht er alle gängigen Hörgewohnheiten. Mit großem Gefallen an dem Puristischen verkörpert er seine Kompositionen, die der sogenannten Neo-Klassik zugeordnet werden können. Wirklich viel weiß man über den Künstler am Klavier, der aus Hamburg kommt, nicht. Er ist kein studierter Pianist und dadurch findet er scheinbar seinen ganz eigenen Zugang zu der Musik, mit der er sich ausdrückt. Seine Kompositionen benennt er immer nach Dingen, die ihn im Moment beschäftigen, und trotzdem ist es nicht das Ziel von Lambert, seine Gefühle durch die Musik zum Ausdruck zu bringen. Dennoch versinken viele der Hörer, ganz gleich ob Rocker oder Popfan, Schwermetaller oder Indie-Nerd, in Demut, atmen leiser und fallen in weiche Kissen, wenn sie den zart perlenden Pianoläufen zuhören, die manchmal auch an die Romantik erinnern. Besonders live werden dem Zuhörer neue Zugangsmöglichkeiten zu der Musik des Hamburger Pianisten geboten, denn seine Miniaturen verlangen Zeit, Muße, Geduld und Konzentration und mit kurzen Kommentaren des Künstlers selbst gelingt es, dass sich das Publikum ganz in Lamberts Klänge hineinfallen lässt.
Source: Reservix